„Und wohin soll unsere Projektreise nun gehen?“
Dubai?…zu teuer. Sizilien?…zu kalt. Marokko?…zu gefährlich.
So fiel unsere Entscheidung schließlich Knall auf Fall auf Andalusien als Reiseziel.
Und schwups, schon ging der Flieger am 04.11.2018 um 14:35 Uhr mit ganzen sieben Schülern der Klasse T17-01 und zwei Lehrern an Bord von Hamburg nach Sevilla.
Kaum angekommen, das erste Problem: wessen Kreditkarte ist funktionsfähig, um die Kaution des Mietwagens zu blocken? Nachdem diese erste Hürde nach etlichen Versuchen gelöst worden war, starteten wir nun endgültig mit zwei Mietwagen in unser Abenteuer Projektreise.
Nach einer langen Parkplatzsuche und kurzem Einchecken in unsere drei Apartments in der Altstadt Sevillas, zog es uns umgehend in eine nette Tapasbar, in der wir unsere Ankunft zelebrierten.
Satt und ausgeruht starteten wir am nächsten Morgen in unsere erste Stadtbesichtigung. Lynn und Paula zeigten uns die wunderschöne Stadt am Ufer des Guadalaquivir. Auf einem 16 km langen Fußmarsch entdeckten wir die Altstadt inklusive Plaza de Espana, Alcazar, Bario Santa Cruz, Kathedrale und Giralda. Am Abend stand noch die Besichtigung des Hotels Gran Melia Colon an, welche einen guten Schlusspunkt des ersten Tages darstellte.
Am nächsten Morgen der Schock… ein Strafzettel an einem unserer Autos. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, dass überteuerte Parkhaus zu wählen.
Trotzdem zog es uns voller Vorfreude weiter nach Cádiz, der wunderschönen Stadt am Atlantischen Ozean. Hier waren Celina und Vanessa entschlossen, uns die Perlen der Innenstadt näherzubringen.
Eine Stadttour inklusive der Kathedrale von Cádiz, dem römischen Theater und dem Besuch einer eindrucksvollen Camera Obscura wurde am Abend von einem wundervollen Sonnenuntergang am Strand Playa de la Caleta abgerundet.
Sonnengetankt und mit den Bildern des Sonnenuntergangs im Hinterkopf unternahmen wir am darauffolgenden Tag einen Ausflug nach Jerez de la Fronterra. Dort regnete es. „Na toll“, dachten sich sicherlich viele, wir versuchten jedoch das Beste daraus zu machen, indem wir die Alcazar und die Kathedrale besichtigten.
Der nächste Tagesordnungspunkt war das Highlight des Tages – und das nicht nur weil er größtenteils im Trockenen stattfand. Die Hotelbesichtigung des Barceló Montecastillo machte uns allen viel Spaß, da uns der charmante Enrique viele Einblicke in das Golfresort, in dem auch der HSV im letzten Jahr seinen Abstieg vorbereitete, gab.
Nach so langen Fußmärschen an den ersten Tagen, freuten wir uns nun auf eine sonnige Zeit am Strand der Costa del Sol in Marbella. Dort angekommen holte uns jedoch auch hier das Wetter schnell wieder ein. Trotz dessen starteten wir voller Tatendrang noch am gleichen Nachmittag mit dem Bus in die Stadt, um dort von Viktoria die weiße Altstadt des Ortes gezeigt zu bekommen.
Diese Führung und die anschließende Hotelbesichtigung im Hotel Fuerte Marbella hellte unsere Laune deutlich auf, bevor am Abend jedoch einige nicht funktionierende Öfen in unseren Zimmern, welche von unserem Hotel scheinbar nur als Deko aufgestellt worden waren, die Stimmung auf einen echten Tiefpunkt zog. So kam es, dass wir unsere wertvoll ausgesuchten Tiefkühlspezialitäten aus den örtlichen Supermärkten nicht zubereiten konnten und anschließend im Hotel zurücklassen mussten. Zum Glück wurde der Abend von einem Notfallplan unserer beiden Lehrerinnen gerettet, welche uns zu unserer großen Überraschung Pizza in einer nahegelegenen Pizzeria spendierten. Die Mundwinkel gingen langsam wieder nach oben und so stieg bereits am Abend wieder die Vorfreude auf den nächsten Morgen, an dem wir uns den Nobelort Puerto Banus anschauten. Wir fühlten uns zwischen den Reichen und Schönen mit samt ihrer Yachten sichtlich heimisch und genossen noch ein paar Sonnenstunden, bevor wir am Vormittag nach Ronda aufbrachen.
Nach einer längeren Fahrt über Serpentinenstraßen bis auf 732 Metern Höhe, welche uns sehr beeindruckende Ausblicke über die vielfältige, andalusische Flora ermöglichte, erreichten wir im Laufe des Tages Ronda.
Hier startete Florian seine Rundtour, welche neben Arabischen Bädern und der berühmten Puente Nuevo auch ein Besuch in einer Stierkampfarena enthielt.
Der Kopf war bei allen wieder oben und streckte sich noch weiter Richtung Himmel, als wir zum Mittag auch noch in einer kleinen, klassischen Tapasbar mit Tapas für nur 80 Cent verköstigt wurden. Der Tag ging schneller zu Ende als gedacht und so stand schon am Abend die Weiterfahrt nach Granada an.
Auf der knapp drei Stunden langen Fahrt ahnte wahrscheinlich keiner, was uns in der Studentenstadt erwarten würde…
Mit dem Gedanken auf einen erholsamen Schlaf, da uns am nächsten Tag mit dem Besuch der Alhambra morgens um 08:00 Uhr ein straffes Programm bevorstand, zogen wir erschöpft in unser Hostel, in dessen angeschlossener Bar bereits ein DJ mit glühenden Turntables auf uns wartete. So konnte wirklich keiner bis morgens um 04:00 Uhr ein Auge zu tun. Sicherlich hätte man in dieser Nacht an jeder Autobahnraststätte besser geschlafen als in unserem Hostel.
Sichtlich gerädert brachen wir am nächsten Morgen pünktlich um 08:00 Uhr morgens auf, um den Berg zur Alhambra zu erklimmen. Dimitri zeigte uns auf dem Weg dorthin noch die Kathedrale mit samt Kapelle, bevor wir die Alhambra erreichten.
Wir genossen zusammen mit gefühlten einer Million Asiaten die schönen Ausblicke auf die Stadt und die imposanten Bauten innerhalb der Festung und vergaßen fast schon ein wenig die Zeit.
So kam es, dass wir erst am Nachmittag in die Stadt zurückkehrten und nach einem kleinen Mittagessen, bei dem man zu einem bestellten Getränk eine Tapa gratis bekam, schon wieder weiter nach Sevilla reisten. Dort angekommen suchten wir uns zum letzten Mal ein kleines, typisch spanisches Lokal auf, um unseren Abschlussabend gebührend zu feiern und noch ein letztes Mal das leckere Essen zu genießen.
Nach diesem schönen Abschluss trafen wir uns am nächsten Morgen ein letztes Mal um einen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen. Dieses Mal ging es auf die andere Flussseite ins wunderschöne Viertel Triana, in dem wir uns die Zeit mit einem Bummel durch die süßen Gassen und über einen kleinen Kunstmarkt vertrieben. Im Anschluss hatten alle noch ein wenig Freizeit um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden, bevor wir am Nachmittag zurück zum Flughafen fuhren. Nach der Autoabgabe und dem üblichen Geplänkel am Flughafen saßen wir am Abend des 11.11.2018 auch schon wieder im Flugzeug in Richtung Heimat. Mit vielen Erinnerungen im Gepäck und insgesamt 86 km Fußmarsch pro Person in den Beinen landeten wir schließlich nach einer Woche pünktlich am Sonntagabend um 22:20 Uhr wieder in Hamburg.
Hasta luego, wir waren sicher nicht das letzte Mal in Andalusien.