Dienstag, 30. Mai
Wir trafen uns morgens um 08:00 top motiviert am Hamburger Hauptbahnhof und kamen ohne weitere Verzögerungen am Nachmittag in Kopenhagen an. Nach dem Bezug unseres Hostels in der Nähe des Hauptbahnhofs erkundeten wir gemeinsam die Stadt. Den Abend verbrachten die meisten von uns entweder am Wasser oder auf der sehr netten Dachterrasse unseres Hostels.

Mittwoch, 31. Mai
BIMCO – 10:00 bis 13:00 Uhr (Herr Christian Hoppe)
Unser erster Programmpunkt der Studienreise am Mittwochmorgen war der Besuch des Headquarters der BIMCO (Baltic and International Maritime Council). Von Kopenhagen aus sind wir mit der Bahn in einen Vorort von Kopenhagen Bagsværd gefahren. Vor dem beeindruckenden weißen Gebäude, das mehr einer Villa als einem Bürogebäude gleicht, wurden wir herzlichen von Herrn Christian Hoppe (General Counsel/ Rechtsberater bei der BIMCO) in Empfang genommen. Er führte uns in den Konferenzraum des Gebäudes, indem auch allgemeine internationale Sitzungen und Tagungen der BIMCO stattfinden. Zunächst wurde unsdankenswerterweise eine Erfrischung mit Getränken, Keksen und Kaffe angeboten. Im Anschluss folgte ein Vortrag von Herrn Hoppe über die allgemeine Organiation und die Tätigkeiten der BIMCO.

Die BIMCO fungiert als Nichtregierungs-organisation und setzt sich für allgemeingültige Standard ins der Schifffahrt ein. Vor allem die Er-stellung von zahlreichen Vertragsvorlagen für Seefracht- oder Charterverträge ist ein großer Bereich der BIMCO. Auch erfuhren wir, dass neben zahlreichen Reedereine, Schiffseignern, Brokern oder Charterern auch unsere Handelsschule Mitglied der BIMCO ist. Nach einer kleinen Pause berichtete uns Herr Hoppe detaillierter über die vielfältigen Verträge, Kontrakte und Klauseln und den Prozess deren Erstellung. Auch die standard voyage charter Party „GENCON“, die wir bereits im Unterricht behandelt hatten, wurde von der BIMCO erstellt. Zum Schluss machten wir alle ein gemeinsames Gruppenfoto vor dem Gebäude und verabschiedeten uns.
Eine Kanalfahrt durch Kopenhagen – 16:00 bis 17:00
Wir hatten das Vergnügen, eine Kanalfahrt durch die Wasserwege von Kopenhagen zu erleben. Trotz der leichten Bewölkung und des Windes ließen wir uns von der Schönheit der Stadt und der ausgelassenen Stimmung an Bord mitreißen. Hafenbecken, Royale Yacht und Maersk Gebäude: Während unserer Fahrt konnten wir das imposante Hafenbecken bewundern, das von einer Mischung aus moderner Architektur und historischen Gebäuden umgeben war. Ein Höhepunkt war der Anblick der majestätischen Royale Yacht, die anmutig im Wasser lag. Ebenso beeindruckend war das markante Maersk Gebäude, das die innovative Seite Kopenhagens repräsentierte. Kopenhagen unternimmt bedeutende Anstrengungen, um das Wasser im Kanal sauber zu halten. Während unserer Fahrt konnten wir die Erfolge dieser Bemühungen hautnah erleben. Das klare Wasser im Kanal zeugte von den umfangreichen Umweltschutzmaßnahmen, die in der Stadt umgesetzt werden. Trotz des leicht bewölkten Himmels und des Windes herrschte an Bord eine fröhliche Stimmung. Diese Kanalfahrt ist definitiv ein absolutes Muss für jeden, der Kopenhagen erkunden möchte.

Donnerstag, 01. Juni
Am Donnerstag, den 01.06 um 08:30 Uhr hatten wir das Vergnügen, Danish Ship Finance (DSF) besuchen zu dürfen. DSF ist ein renommierter dänischer Schiffsfinanzierer, der eine Schlüsselrolle in der Branche spielt. Wir wurden mit einer Auswahl an Gebäck und Getränken, die die direkt für eine angenehme Atmosphäre sorgten, begrüßt.
Im ersten Vortrag erhielten wir von Lars Jebjerg – dem CFO des Unternehmens – eine einleitende Einführung in das Unternehmen und seine Bedeutung im globalen Schiffsfinanzierungsmarkt. So hatten wir die Möglichkeit, das Unternehmen kennenzulernen und einen ersten Einblick in die Tätigkeiten zu gewinnen.
Der zweite Vortrag bot einen umfassenden Überblick über den aktuellen Markt der Schiffsfinanzierung. Hier wurden die Trends, Herausforderungen und Chancen der Branche beleuchtet. Christopher Rex, Head of Research, präsentierte beeindruckende Daten und Analysen, die das Potenzial des Marktes verdeutlichten.
Im dritten Vortrag wurden von Flemming Finderup Christensen (Vice President Credit) und Sofie Ravn (Senior Client Executive) die verschiedenen Abteilungen von Danish Ship Finance vorgestellt. Von der Kreditabteilung, die individuelle Finanzierungslösungen entwickelt, bis hin zur Risikoabteilung, die die Risiken bewertet, zeigte sich die Vielfalt der internen Funktionen des Unternehmens. Diese stellen sicher, dass jeder Kunde individuell hervorragend beraten und betreut wird.
Insgesamt bot der Besuch bei Danish Ship Finance einen faszinierenden Einblick in die Welt der Schiffsfinanzierung. Danish Ship Finance spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des internationalen Schiffsverkehrs und der globalen Wirtschaft. Der Besuch war nicht nur eine Erfahrung, die uns nicht nur wertvolles Wissen brachte, sondern auch von einem engagierten Team begleitet wurde. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Skuld – 14:00
Am Donnerstag dem 01.06.2023 wurden wir herzlichst von Jonas A. Mundt (Assistant Vice President, Claims, Lawyer) und Lena H. Saxtoff (Vice President, Head of Claims) im Kopenhagen Office von Skuld P&I empfangen. Als erstes wurde uns erklärt was ein P&I Club ist und was zu den Tätigkeiten von Skuld als Versicherer gehört. P&I Clubs sind gemeinnützige Vereine, welche für verschiedene Schadensfälle zuständig sind.
So ist Skuld ein Versicherer für Schiffseigner, Charterer, Offshore sowie Yachten und „Fixed Objects“ (z.B. Fischfarmen). Laut einer Statistik von Skuld sind Tanker und Bulk Carrier am häufigsten vertretenen bei den von Skuld versicherten Schiffstypen.
Skuld hat ca. 300 Angestellte, bestehend aus 28 Nationalitäten und hat 11 Büros weltweit.
Zudem wurde erklärt, dass verschiedene P&I Clubs zusammengeschlossen haben für den Fall, dass ein Claim (finanziell) zu groß ist, sodass ein „Pool Claim“ aufgemacht wird und sich dadurch die verschiedenen P&I Clubs gegenseitig rückversichern. Abschließend zu der Präsentation des Betriebes sowie den Tätigkeiten eines P&I Clubs, spezifisch Skuld, gab es noch eine Fragerunde wo wir Fragen stellen konnten für den Fall, dass es noch Unklarheiten gibt.
Freitag, 2. Juni
Besuch bei Monjasa in Kopenhagen – 10:00
Am Freitag hatten wir die Möglichkeit, den Bunkertrader Monjasa in Kopenhagen besuchen zu dürfen. Es war eine gute Chance ein Einblick in die Welt des Bunkertradings zu bekommen. Zu Beginn wurden wir sehr freundlich von mehreren Mitarbeitern von Monjasa empfangen. Das Büro von Monjasa liegt im obersten Stock eines sehr schönen Gebäudes im nördlichen Teil von Kopenhagen. Der Besuch begann mit einer informativen Präsentation, in der die Geschichte, die Werte und die globalen Aktivitäten von Monjasa vorgestellt wurden. Wir erhielten einen Überblick über die verschiedenen Aspekte des Bunkerhandels, von der Treibstoffbeschaffung und -lagerung bis hin zur logistischen Abwicklung und Lieferung. Es war faszinierend zu sehen, wie Monjasa eine wichtige Rolle in der weltweiten Schifffahrtsindustrie spielt, und wie schnell sich Monjasa als globaler Akteur in den letzten Jahren als Bunkertrader etabliert hat.
Zwischendurch hatten wir die Möglichkeit, mit den Mitarbeitern von Monjasa ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Die Mitarbeiter:innen waren äußerst hilfsbereit und nahmen sich Zeit, um unsere Fragen ausführlich zu beantworten. Zum Schluss bekamen wir noch sehr leckere Burger serviert und konnten die Sonne auf der Dachterasse genießen.
Copenhagen – Malmö – Port Authority – 14:00 Uhr
Zu guter letzt hatten wir noch die Möglichkeit eine eindrucksvolle Bustour über den Copenhagen Malmö Port zu machen. Wir wurden herzlich mit Kaffee und Kuchen empfangen. Während der Tour hatten wir unter anderem auch die Möglichkeit einen Jetty zu betreten.
Es folgen die essenziellsten Eckdaten, die wir mitnehmen konnten: der Copenhagen Malmö Port (CMP) ist ein wichtiger Hafen in Nordeuropa, der sich zwischen den Städten Kopenhagen in Dänemark und Malmö in Schweden erstreckt. Der Copenhagen Malmö Port befindet sich an der Öresund-Straße, der Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. Er erstreckt sich über mehrere Standorte in beiden Städten, darunter Nordhavn und Sydhavn in Kopenhagen sowie Limhamn und Västra Hamnen in Malmö. Der Hafen ist einer der größten in Skandinavien und verfügt über eine erhebliche Kapazität für den Frachtumschlag. Er bietet Platz für Containerschiffe (im Jahr 2022 wurden 133.000 TEU verladen), Ro-Ro-Schiffe (Roll-on/Roll-off) so werden beispielsweise 500.000 Autos jährlich am CMP abgefertigt, Kreuzfahrtschiffe laufen den CMP 440 mal im Jahr an und andere Arten von Handelsschiffen, wie Tanker (3,2 mio TEU 2022) und Bulk Carrier (4,2 mio TEU 2022). Der Copenhagen Malmö Port bietet wichtige Verbindungen zwischen Dänemark, Schweden und anderen internationalen Häfen. Es dient als wichtige Drehscheibe für den Fracht- und Passagierverkehr in der Region.Der Hafen spielt eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Er ermöglicht den Import und Export von Gütern und trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum wirtschaftlichen Wachstum in Kopenhagen, Malmö und den umliegenden Gebieten bei.
Der Copenhagen Malmö Port verfügt über moderne Einrichtungen und Infrastruktur, um den effizienten Frachtumschlag und den Passagierverkehr zu unterstützen. Dazu gehören Containerterminals, Ro-Ro-Terminals, Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe, Lagerservices und andere unterstützende Einrichtungen.
Der Copenhagen Malmö Port engagiert sich auch für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Es hat Maßnahmen ergriffen, um Emissionen zu reduzieren, die Abfallverwaltung zu verbessern und umweltfreundlichere Transportlösungen zu fördern. Der Copenhagen Malmö Port spielt eine wichtige Rolle als Verkehrsdrehscheibe und wirtschaftlicher Motor in der Region. Durch seine strategische Lage und seine umfangreiche Infrastruktur trägt er zur Förderung des Handels und des Tourismus zwischen Dänemark, Schweden und anderen Ländern bei.
Samstag, 3. Juni
Nach einer, bei den meisten mehr als kurzen, letzten Nacht in Kopenhagen wollten wir uns auf die Heimreise nach Hamburg machen. Allerdings machte uns die Deutsche Bahn einen Strich durch die Rechnung und strich – im wahrsten Sinne des Wortes – unsere gebuchte Rückreisefahrt. So kämpften wir uns über Fredericia und durch überfüllte Züge nach Hamburg durch, um dann ab 14:00 in das Wochende zu starten.