Planen, Organisieren; Vermarkten: Touristikkaufleute haben ein breites Aufgabenfeld. Kontaktfreude und Servicebereitschaft sind Grundvoraussetzungen für Azubis.
Touristikkaufleute verkaufen nicht nur, sie planen, organisieren und vermarkten Reisen aller Art – bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten auf schwimmenden Luxushotels. Lisa Schrödter ist gerade von einer dreitägigen Fahrt von Rom nach Menorca auf der „Europa 2“ zurückgekehrt. Die angehende Touristikkauffrau im 2. Ausbildungsjahr bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten begleitete Vertreter verschiedener Reisebüros, die sich ein Bild von den Vorzügen des Luxusliners machen wollten. Lisa selbst konnte so ebenfalls wertvolle Erfahrungen sammeln, denn erhält jeder Auszubildende eine Führung auf allen vier Hapag-Lloyd-Schiffen.
Die 22-Jährige Lisa hat nach ihrem Abitur während eines vierwöchigen Praktikums bei „Transocean Kreuzfahrten“ in Bremen in ihren Wunschberuf hineingeschnuppert. Lasse Roebers, 21 Jahre und im 1. Ausbildungsjahr, bekam durch einen High-School-Aufenthalt Lust auf die weite Welt -und machte sie gleich zu seinem Beruf. Ihn faszinieren vor allem die Routen der Expeditionsschiffe „MS Hanseatic“ und „MS Bremen“.
„Tatsächlich ist schon die Ausbildung sehr vielfältig“, bestätigt Ausbildungsleiterin Kathrin Groth. Je drei Monate tauchen die Azubis ein in Abteilungen wie Produkt, Vertrieb, Touristik, Marketing oder Buchhaltung. Lisa gefällt besonders der Vertrieb. „Flyer konzipieren, Verkaufsstrategien überlegen und mit den Reisebüros kommunizieren,das macht mir großen Spaß.“ Lasse wiederum stellt gerade in der Reservierungsabteilung fest, „wie individuell wir die Reisen gestalten. Auf dem Schiff sind wahrscheinlich keine fünf Passagiere mit der gleichen Reise.“ Nicht nur An- und Abreise, Kabinenstandart, Landausflüge sowie etwaige Vor- und Nachreisen müssen akkurat gebucht werden, sondern auch Fragen der besonderen Ernährung geklärt werden.
Überhaupt sollten Bewerber bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten – einem mittelständischen Unternehmen, das zum TUI-Konzern gehört – ein gewisses Selbstbewusstsein und gute Umgangsformen mitbringen. Denn der Umgang mit den Gästen steht zwar nicht im Mittelpunkt der Ausbildung, ist aber besonders wichtig. Das Bewerbungsverfahren besteht aus schriftlicher (auch online) Bewerbung, Assessment-Center und persönlichem Gespräch.
„Vordergründig wird geschaut, ob die Persönlichkeit zu uns passt. Ein guter Schulabschluss ist aber auch ein Kriterium“, sagt Groth. Wichtig seien ihr Kommunikationsvermögen, Kontaktfreude und Servicebereitschaft. Ein gewisses wirtschaftliches Verständnis, Geografie- und Englisch-Kenntnisse sollten Bewerber auch mitbringen, zumal sie Hamburgs einzige bilinguale Berufsschule besuchen werden.
Erschienen im Hamburger Abendblatt vom 05./06. September 2015