Gestern wurden an der H18 in Hamburg die Zeugnisse für den maritimen Nachwuchs übergeben – Große Chancen
Großer Bahnhof an der Staatlichen Handelsschule Berliner Tor, kurz „H18“, in Hamburg. Gestern erhielten die Absolventen der Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann ihre Abschlusszeugnisse und damit den Schlüssel für ihre weitere Berufskarriere.
Das Besondere in diesem Jahr: Schulleiter Christian Peymann, der vor seinem Lehramtsstudium selbst den Beruf des Schifffahrtskaufmanns erlernte, begrüßte rund 200 Gäste – neben den erfolgreichen Absolventen auch Mitglieder des Lehrerkollegiums, Ausbilder aus den verschiedenen Unternehmen sowie Vertreter von maritimen Fachverbänden, darunter Jan Bartels, stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten (VHSS). Diese Traditionseinrichtung sowie der Verein Hamburger Rheder und der Nautische Verein zu Hamburg zeichnen schon seit einigen Jahren die Jahrgangsbesten in den beiden Bereichen Linien- und Trampfahrt aus. Um es vorwegzunehmen: Die diesjährigen Absolventen zeichneten sich durch besonders gute Leistungen aus. Und: Drei junge Frauen erreichten mit Abstand die besten Prüfungsergebnisse aller insgesamt 133 Prüflinge. Dabei an einsamer Spitze: Saskia Boljahn, die mit einer glatten Eins (481 Punkte) ihre Ausbildung abschloss, die sie bei der Hapag-Lloyd AG genießen durfte. Aus der Traditionsreederei stammt noch eine weitere Spitzenabsolventin: Lina Erdmann. Sie belegte unter dem Damen-Trio den dritten Platz, während den zweiten Rang Jana Niklaus für sich vereinnahmte. Sie hatte ihre Ausbildung bei der Reederei MSC durchlaufen. Auch diese Botschaft konnte das Damen-Trio verkünden: Alle haben bereits einen Angestelltenvertrag in der Tasche.
Schulleiter Peymann hob in seiner Rede nochmals den hohen Stellenwert dieses kaufmännischen Ausbildungsberufes hervor. „The „German Schifffahrtskaufmann“ genießt in der weltweiten maritimen Branche ein sehr hohes Ansehen.“ Eine Tatsache, auf die alle Beteiligten mehr als stolz sein können. Dass gerade am Ausbildungsstandort Hamburg eine so hohe Qualität geboten werde, führte Peymann auf eine Vielzahl von Faktoren zurück. So genieße die Schule einen sehr guten Ruf, auch weil ihrem Lehrerkollegium sehr viele Kräfte angehörten, die selber einmal Schifffahrtskaufmann gelernt haben. Darüber hinaus habe man an der H18 in den zurückliegenden Jahren ein besonders attraktives Ausbildungsangebot geschaffen: Dazu gehörten besonders die Auslandsreisen. Neben dem Klassiker England, dessen Sprache die Weltschifffahrt nach wie vor dominiere, sei inzwischen auch China hinzugekommen. Die Bildungsreisen ins Reich der Mitte würden von allen Beteiligten als großer Gewinn erfahren. Peymann rief den kaufmännischen Nachwuchs dazu auf, die nun folgenden Jahre intensiv dazu zu nutzen, die Qualifikationstiefe zu vergrößern: Wo immer sich die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt biete, sollten die jungen Menschen das auch nutzen. Auch das wünschte er sich: „Dass sich der eine oder andere von Ihnen dazu entschließt, sich aktiv in die Ausbildung des künftigen Nachwuchses einzubringen, zum Beispiel, indem Sie Mitglied des Prüfungsausschusses werden.“ EHA
Fotos: Eckhard-Herbert Arndt (THB)
Erschienen im THB am 28.01.2015