Am Sonntagmorgen, dem 04.09.2016, um 08.45 Uhr trafen sich die Schüler der S 15/21 pünktlich und erwartungsvoll mit Herrn Denker und Herrn Karrell vor der HBT, um Ihren Reisebus zu besteigen, der sie nach Rotterdam bringen sollte. Nach einer etwa sechsstündigen Fahrt, die ohne besondere Vorkommnisse verlief, brachte uns unser Busfahrer zu unserem architektonisch auffälligen Hostel, um erst einmal unser Gepäck auszuladen und die Zimmer zu beziehen.
Eine Stunde später trafen wir uns aufgefrischt und motiviert im Foyer. Nun ging es zu Fuß durch das etwas grau und trist wirkende Rotterdam zum Aussichtsturm Euromast. Mit schnellen Aufzügen ging es 100 m in die Höhe. Von dort hatte man schon eine beeindruckende Aussicht auf die Skyline Rotterdams und einige bedeutende Sehenswürdigkeiten wie der Erasmusbrücke, den Rotterdamer Hafen und das Feyenoord-Stadion. So manch einer kämpfte hier schon ein wenig mit der Höhenangst, doch hatten wir erst die halbe Strecke hinter uns gebracht! Der so genannte Euroscoop brachte uns weitere 85 m in die Höhe. Im Kreis drehend mit einem Glasboden unter den Füßen erreichten wir eine Gesamthöhe von 185 m. Uns bot sich nun ein atemberaubendes Panorama von Rotterdam.
Nachdem alle wieder heil unten angekommen waren, teilte sich die Gruppe zunächst in verschiedene Richtungen auf, um sich erst einmal zu stärken. Mit einer guten Grundlage traf sich anschließend der Großteil der Schüler inklusive Lehrer in einem Pub wieder. Den Sieg der deutschen Fußballer mit einem 3:0 gegen Finnland konnte man sich schließlich nicht entgehen lassen. Trotz einer etwas längeren Nacht fanden sich am nächsten Morgen alle Teilnehmer um 08:00 Uhr in der Lobby des Hostels ein, abfahrbereit nach Antwerpen.
Gegen 10:00 Uhr wurden wir im Hafenzentrum Lillo herzlich in Empfang genommen. Um uns einen kleinen Überblick über das Hafengelände zu verschaffen, erhielten wir einen kleinen Fachvortrag zum Seehafen Antwerpen. Anschließend führte uns ein Guide in unserem Bus über verschiedene Terminalbereiche. So fuhren wir zunächst die linke Schelde-Seite entlang. Als erstes sahen wir die Deurganckdok-Schleuse, die weltweit größte Schleuse, die erst im Juni 2016 eröffnete wurde, um die Wachstumsperspektiven des Hafens in Antwerpen zu stärken. Zudem machten wir eine kleine Rundfahrt auf dem ICO Terminal und erfuhren einige interessante Infos zum Umschlag von Autos und anderer RoRo-Ladung.
Nach einer kurzen Mittagspause im Hafenzentrum Lillo lernten wir am Nachmittag die rechte Schelde-Seite kennen. Hier begutachteten wir unter anderem das Kühllager, in dem wir vor allem Bananen vorfanden. Einige Ladung wurde aber noch deutlich kühler gelagert. Da draußen warme 25°C waren, froren uns drinnen bei -20°C wortwörtlich fast die Füße ab. Auf dem Tabaknatie Terminal, das bspw zur Lagerung von Kakao dient, lernten wir einige äußerst Interessante Informationen über die Weltmarktentwicklung von Kakao. Mit Schutzhelm, Warnweste und Stahlkappen über den Schuhen waren wir gerüstet für die letzte Halle, in der wir sahen, wie palettenweise Stückgut zunächst in Säcke gefüllt und anschließend auf der Palette in ein großes „Paket“ verpackt wurden.
Nach unserer Rückkehr in Rotterdam teilte sich die Gruppe erst einmal wieder auf, um den jeweiligen Geschmäckern für das Abendessen nachzukommen und sich anschließend bei Billard und Dart nahe des Hostels wieder zu vereinen.
Am Dienstagmorgen ging es dann mit den neugierigen Teilnehmer zu Europas größtem Hafen. Für den Vormittag war auch hier eine Hafenrundfahrt mit einem Guide geplant, der uns zu Anfang das vollautomatisierte ECT-Delta-Terminal zeigte und mit uns auf das EMO (Dry Bulk) Gelände fuhr, sodass wir die beeindruckenden Berge an Dry Bulk auf uns wirken lassen konnten sowie das Entladen der Schiffe vom Dry Bulk über deren faszinierende Systeme.
Nach einer kleinen Mittagspause beim Future Land, machten wir eine Hafenrundfahrt mit der Futureland Ferry und sahen den Prinses Margriethaven, den Uferschutz, den Yangtze-Kanal sowie das Euromax und die Mehrzweck Liegeplätze. Auf dieser Route konnten wir auch einige tolle Blicke auf das Maasvlakte II erhaschen und auf das Arbeitsschiff, das hauptsächlich für die Installation und Demontage von gigantischen Bauteilen in der Offshore-Industrie genutzt wird.
Anschließend stand noch ein Vortrag im Futureland auf unserem Plan, in dem uns noch einige sehr interessante Zukunftspläne über den Rotterdammer Hafen erzählt und erklärt wurden, von der weiteren Landgewinnung über Ideen wie Schiffe zukünftig vom Festland aus ferngesteuert werden sollen bis hin zu Containerdrohnen. Solch weit entfernt-verrückte Zukunftsideen.
Zurück im Hostel frischten wir uns kurz auf und packten unsere Koffer, um uns eine Stunde später mit allen Teilnehmern beim Italiener zum Abschiedessen zu treffen.
Am Mittwochmorgen starteten die Schüler mit teilweise etwas bescheidener Begeisterung auf die bevorstehende Busfahrt in Richtung Duisburg. Mit einer Hafenrundfahrt durch den weltweit größten Binnenhafen sollte unser umfangreiches Programm abgeschlossen werden. Uns wurden einige besondere Geschichten erzählt zu den Kunstwerken die sich an den Uferseiten der duisburger Gewässer befinden. Aber auch viele wissenswerte Informationen über Logport 1, die Logistikdrehscheibe als Zentrum des weltweit größtem Binnenhafens, sowie die unglaubliche Anzahl an Containern, die jährlich in Duisburg umgeschlagen werden von Schiff zu Schiff, auf den Zug oder Lkw- und umgekehrt. Dutzende Nahtstellen gibt es für die globalen Warenströme im Hafen, Containerbrücken, Wasser-Gleis-Anschlüsse wie die längste Güterzugstrecke der Welt mit einer Verbindung nach Chonqing in China.
Nach einer kleinen Stärkung am sonnigen Rhein ging es mit viel neu gewonnenem Wissen zurück gen Norden in das schöne Hamburg. Wir dankten unserem Busfahrer für seine tolle Begleitung während der drei Tage und verabschiedenten uns dann doch rasch von einander, um zügig nach Hause zu kommen, Koffer auszupacken, schlafen zu gehen und fit am nächsten Morgen wieder in der Schule aufeinander zu treffen.
Wir, die S 15/21 danken unserem Hauptorganisatoren Erik und unseren Lehrern Herrn Denker und Herrn Karrell für die hervorragende Organisation einer gelungenen Studienreise.