Fünf Schüler der HBT haben im Februar/März 2015 ein dreiwöchiges Praktikum in St. Petersburg absolviert.
Das Austauschprogramm beruht auf der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und St. Petersburg und bietet jährlich 50 finanziell geförderte Praktikumsplätze für Hamburger Auszubildende im 2. oder 3. Lehrjahr. Mit ca. 4 – 6 Wochen Vorlauf werden die verfügbaren Praktikumszeiträume durch Arbeit und Leben den Hamburger Berufsschulen bekannt gegeben.
Das Austauschprogramm wurde den Schülern durch die HBT bekannt gemacht und wurde von der Mobilitätsagentur Arbeit und Leben Hamburg organisiert. Die Schüler erhielten Stipendien für den Großteil der Reisekosten, die sich u. a. aus Fördermitteln des ESF und des Deutsch-Russischen Jugendaustausches zusammensetzen.
Vorbereitung und Anreise
Nach ihrer erfolgreichen Bewerbung nahmen die Teilnehmer an einem Vorbereitungsseminar der Mobilitätsagentur Arbeit und Leben Hamburg teil. Hier wurden Organisatorisches für die Reise und einige kulturelle Aspekte des Ziellandes geklärt. Die Teilnehmer flogen dann selbständig nach St. Petersburg und wurden dort von der Betreuerin der russischen Mobilitätsagentur in Empfang genommen. Untergebracht waren die fünf Schüler der HBT in einem zentral gelegenen kleinen Hostel, wo sie selber kochen konnten.
Die erste Woche: Sprachkurs und Stadtbesichtigung
Die erste Woche wurde von der Mobilitätsagentur geplant. Für alle Teilnehmer ohne russische Vorkenntnisse stand jeden Tag von 10 – 13 Uhr ein Sprachkurs auf dem Programm, am Nachmittag folgten dann Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten und Museen mit einer Mitarbeiterin der russischen Mobilitätsagentur. Dazwischen gab es Freizeit zur eigenen Gestaltung, die Teilnehmer konnten Cafés, Restaurants und Bars erkunden.
(Die beiden Hamburger Praktikantinnen Anna Braren (links) und Freda Höck an der teilweise zugefrorenen Newa in St. Petersburg)
Jeden Mittwoch wurde ein Kneipenabend vom Deutsch-Russischen-Begegnungszentrum organisiert, bei dem sich die Schüler mit russischen Jugendlichen austauschen konnten, die Deutsch lernen wollten.
Die zweite und dritte Woche: Das Betriebspraktikum
Die zweite und dritte Woche verbrachten die Schüler/Innen in teils selbst organisierten und teils vermittelten Praktikumsbetrieben aus der Schifffahrt oder Spedition. Es konnten bisherige Erfahrungen mit den Kollegen vor Ort geteilt und Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Arbeitsweise und den Arbeitsprozessen herausarbeitet werden. Einige schifffahrtsrelevante Stationen, die die Schüler in dieser Zeit kennengelernt haben, waren ein Inlandsterminal/-depot, ein Containerterminal, das Kreuzfahrtterminal, das Zollager am Flughafen und die Makarov Marine Academie, eine Marine Universität.
Sprachbarrieren waren bei allen Praktikanten ab und zu im Wege, da die Englischkenntnisse der Russen nicht immer so stark ausgeprägt waren wie erwartet.
Robin Glade von MSC Germany:
„Englisch als erste Fremdsprache ist nicht ganz so verbreitet wie hier in Deutschland, man kann aber sagen, dass die Leute stets hilfreich und freundlich waren und man sich letztendlich doch immer verstanden hat. Auch die momentan politisch angespannte Situation war natürlich nicht weg zu schweigen und hat die ein oder andere Diskussion entfacht, welche aber immer freundschaftlich waren…“
Fazits über den Auslandsaufenthalt:
Robin Glade (MSC Germany GmbH) / Praktikum bei MSC St Petersburg
„Ich kann nur positiv auf die Zeit in St. Petersburg zurückblicken. Jedem, dem sich die Chance bietet bei dem Praktikum mitzumachen, kann ich nur empfehlen, diese Chance zu nutzen. Es ist immer eine neue Erfahrung, Einblicke in eine andere Kultur zu bekommen und mit den Menschen dort zu leben. Das Programm von Arbeit und Leben ist gut organisiert und man hat dort alles was man braucht und fühlt sich sofort wohl. Außerdem ist St. Petersburg eine schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, so dass eine Reise dorthin allemal wertvoll ist. Allerdings ist die zweite und dritte Woche von dem jeweiligen Praktikumsplatz geprägt und vielleicht hat nicht jeder das Glück, dass seine Firma ihm so viel dort bietet wie mir geboten wurde.“
Anna Braren (Aug. Bolten Wm. Miller’s Nachfolger) / Praktikum bei Hellmann St. Petersburg (Spedition)
„Was mir am besten gefallen hat ist wahnsinnig schwer zu sagen, weil einfach die ganze Reise einen riesen Eindruck bei mir hinterlassen hat und ich total viel gelernt habe. Zum Beispiel, dass die Menschen einfach unterschiedlich sind in ihrer Mentalität und man deswegen unmöglich über ihre „Manieren“ etc. urteilen kann, weil diese einfach nicht schlecht, sondern anders und woanders normal sind. Ich bin sehr froh mal ein Land „richtig“ kennengelernt zu haben und nicht nur im Urlaub mit ein bisschen Sightseeing und Stadtrundfahrt zu sagen „da war ich“. Man kann ein Volk und wie das Land funktioniert nur analysieren, wenn man etwas länger dort ist und sich dort auch unterhält. Ich wette, es gäbe noch unendlich viel mehr über Russland zu lernen, wenn man noch länger dort bleiben würde. Um allerdings einen anfänglichen Eindruck zu gewinnen, war es Gold wert! Ich würde dieses Praktikum jedem empfehlen, da das einfach eine unvergessliche und wahnsinnig nachhaltige Zeit war!“
Jonas Quittkat (MSC Germany GmbH) / Praktikum bei MSC St Petersburg
„Meine Erwartungen wurden in den Wochen mehr als erfüllt, ich wollte gerne eine andere Stadt und Kultur erleben, neue Menschen und anderes Arbeiten kennenlernen. Alles das habe ich erlebt und noch einiges mehr. Die super Programme von Arbeit und Leben und von MSC Sankt Petersburg waren mehr als man erwarten konnte und haben mich sehr beeindruckt. Ich bin froh an dieser Unternehmung teilgenommen zu haben und kann es jedem nur empfehlen.“
Wir danken allen Teilnehmern für ihre Berichterstattung und Zurverfügungstellung des Bildmaterials. Wir hoffen, dass die hier geschilderten Eindrücke und Informationen als Hilfestellung für zukünftige Interessenten an diesem Austauschprogramm dienen können.
Sollten Sie zum jetzigen Zeitpunkt bereits Fragen haben, wenden Sie sich bitte an mich (shahn@hbt-hh-schule.de) oder direkt an Swetlana Pomjalowa bei Arbeit und Leben Hamburg (swetlana.pomjalowa@hamburg.arbeitundleben.de).
Von Sabine Hahn