26.03.2017 – 01.04.2017

Tag 1: Holá Barcelona

Nach reiflicher Planung und Buchung konnte es endlich losgehen: Am Sonntag, den 26. März starteten wir früh morgens vom Hamburger Flughafen mit der Ryanair-Maschine in Richtung Barcelona. Nach 2,5 Stunden im Flugzeug stieg unsere Vorfreude auf spanisches Flair, Sonne, Sehenswürdigkeiten, Sangria und Siesta nochmal an.

Vom Flughafen ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu unseren Appartements in zentraler Lage an der U-Bahn-Station Girona, die wir nach einer Dreiviertelstunde erreichten.
Hier kann man sehr günstig, modern und zentral wohnen und dabei mit Selbstverpflegung auch noch sparen.

Nach Bezug der Räumlichkeiten und einem ausgiebigen Einkauf in einem der nahegelegenen Supermärkte fuhren und kletterten wir zum „Bunker del Carmel“. Mit dem Bus ging es auf den Berg (der nette Busfahrer erließ uns den Aufschlag, nachdem wir seinen Bus bis zum letzten Winkel ausgefüllt und so seinen kompletten Fahrplan durcheinander gebracht hatten), danach noch 5 Minuten steiler Anstieg und man war angekommen: am wohl beliebtesten Aussichtspunkt Barcelonas  – 360° Rundumblick garantieren den perfekten Überblick für die weiteren Tage. Hier lässt es sich wunderbar picknicken und auf den ersten Abend anstoßen – vorausgesetzt, man findet zwischen dem bunten Publikum noch einen Platz.

Tag 2: 

Heute stand einiges auf dem Programm: Am Vormittag fuhren wir eine knappe halbe Stunde bis zur Haltestelle Park Güell – ein Besuch in dem Park, der mindestens genauso berühmt ist wie sein Architekt Antoni Gaudí, darf natürlich keinesfalls fehlen, wenn man schon einmal in der Stadt ist.
Nach einer Menge Stufen, (keine Sorge, gehfaule Menschen werden hier durch Rolltreppen unterstützt) erreichten wir das Eingangstor. Der Eintritt ist generell kostenlos, lediglich diejenigen, die auf die einzigartige Terrasse möchten, um nochmal einen Blick über die Stadt und den Park zu genießen, müssen eine Gebühr bezahlen.

Der Park hat einiges zu bieten, ob kunstvoll aus dem Fels herausgearbeitete Säulen, bunte Mosaike, Gaudis Wohnhaus, welches heute ein Museum ist oder einer toller Aussichtspunkt. Hier lassen sich ohne weiteres ein paar Stunden verbringen. Leider ist man jedoch selbst hier oben nicht vor „fliegenden Händlern“ gefeit, die auf ihren schnell zusammenfaltbaren Tüchern Magnete, Ohrringe und andere Waren anbieten, die keiner wirklich braucht.

Vom Park aus ging es zu Fuß in die Stadt. Gaudís wohl berühmtestes Bauwerk, die Sagrada Familia, war unser Ziel. Die geschichtsreiche Kathedrale mit ihren verschiedenen Baustilen, der beeindruckenden Größe ist immer eine Besichtigung wert. Sobald man vor ihr steht, scheint es gar nicht mehr so abwegig, dass sie nach Ihrer Fertigstellung (voraussichtlich 2026) einmal die höchste Kirche der Welt sein wird.

Im Nieselregen brachen wir auf ins Gotische Viertel zur berühmten Kathedrale La Seu, dem Gerichts- und Gefängnisgebäude mit dem berühmten letzten Tageslicht-Freigang für Verurteilte und hübschen Hinterhöfen mit Springbrunnen und Gänsen. Weiter ging es zur Touristenstraße schlechthin, der La Rambla. Dort schlängelten wir uns durch die unzähligen Restaurants, Zeitungs- und Souvenirständen mit Magneten, T-Shirts, Nougat und allem, was das Touristenherz begehrt.

Ein weiteres Highlight jedoch sollte man sich nicht entgehen lassen: der Mercat de la Boqerìa, ein Indoor-Markt mit frischen Lebensmitteln: von Fisch über Früchte bis hin zu Blumen findet man hier (fast) alles – und ein frischer Smoothie kann bei den heißen Temperaturen auch nicht schaden.

Wenn man es geschafft hat, den lauten Händlern und Touristenmassen zu entfliehen, findet man sich am Hafen wieder: hier kann man entweder die Promenade entlangschlendern und die Segelyachten bewundern, oder man macht einen Abstecher ins neue Einkaufszentrum Diagonal Mar direkt am Wasser, wo Kosmetik –  und Modebegeisterte auf ihre Kosten kommen.

So verbrachten auch wir den Rest des Tages mit Bummeln und Staunen und genossen dabei das tolle Wetter.

Tag 3: Viva Espana

Dienstag: unser letzter Tag in Barcelona –  und der wollte genutzt werden!
Am frühen Nachmittag zog es uns wieder ins Stadtzentrum. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg und erreichten nach der Prachtmeile Passeig de Gracia mit ihren Luxusboutiquen noch unbekannte Bauwerke Gaudís wie das Casa Milà. Damals wegen seiner Unförmigkeit noch als „Steinbruch“ verspottet, ist es heute durch die natürliche Belüftung sowie die im inneren beweglichen Wände, einmalig. Mittlerweile finden hier Wohnungen, Kunstausstellungen und Büros ihren Platz.

Auch das Casa Batlló besticht durch Eigenheiten: Knochen und Totenköpfe buhlen an der Fassade mit buntem Glas und Mosaiksteinen um die Aufmerksamkeit des Betrachters.
Das sich im Privatbesitz einer katalonischen Familie befindliche Haus kann gegen ein stolzes Entgelt von 23,50€ besichtigt werden.

Über den Marktplatz mit dem Rathaus ging es nun weiter ins Jüdische Viertel. Die verwinkelten und in ihrem Geruch nicht immer sehr angenehmen Gassen führten uns zur ehemaligen Hauptsynagoge, welche aufgrund des kaiserlichen Stolzes nicht höher gebaut werden durfte als die kleinste Kirche zur damaligen Zeit.

Nach so viel Kultur kam uns der Strand gerade recht: Sonne tanken und das Eis genießen. Ein bisschen sonnen, Muscheln sammeln, und natürlich das ein oder andere Selfie dürfen nicht fehlen – hier konnte jeder ein bisschen Freizeit genießen.

Im angrenzenden Hotel mit der wohl tollsten Lage Barcelonas, dem berühmten W-Hotel, durften wir bei einer Besichtigung die modernen Zimmer und Suiten kennenlernen und die Aussicht von ganz oben bewundern. Der Poolbereich mit balinesischen Betten und Blick auf den Strand lud auch bei noch frühlingshaften Temperaturen zum Sonnen ein. In den Sommermonaten steht auch ein Abschnitt des Strandes mit Liegen und Schirmen für die Hotelgäste zur Verfügung.

Zurück in den Appartements und nach einer schönen Siesta folgte am Abend die Fiesta – unser Spanischer Abend zur Feier der letzten Nacht in dieser schönen Stadt. Hierfür hatten wir uns in Touristenläden mit allem eingedeckt, was der nicht ganz vorurteilsfreie Spanientourist wohl landestypisch nennen würde. Ausgestattet mit Fächern, Kastagnetten und roten Blumen im Haar ließen wir mit einem leckeren Buffet die letzten Stunden in Barcelona ausklingen.

Tag 4: Tag der Überraschungen

Am frühen Vormittag sammelten wir uns nach erfolgter Aufräumaktion vor dem Appartementhaus, um die Reise zum Flughafen anzutreten. Leider zeigte der nette Herr am einzigen geöffneten Vueling-Schalter keine große Motivation und nahm sich die Zeit, während des Eincheckens, in aller Seelenruhe seine kompletten Whatsapp Kontakte zu unterhalten.

Als wir dann schließlich nach einer guten Dreiviertelstunde tatsächlich alle unsere Bordkarten in der Hand hielten, wägten wir uns in Sicherheit.

Der Schock erfolgte erst bei der Kofferausgabe am madrilenischen Flughafen, als Kristina ihren offenen! Koffer auf dem Fließband erblickte. Nachdem alle sich an ihrer bunten Wäschekollektion samt Föhn und Weinflaschen erfreuen konnten, schaffte sie es tatsächlich, einem weiteren netten und nicht minder motivierten Mann von Vueling erfolgreich das Problem zu vermitteln.

Nach dieser Verzögerung also mussten wir nun noch alle schnell das 3-Tages-Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel an den Automaten ziehen. So dachten wir zumindest, denn die U-Bahn befand sich gerade im Umbau und die zuständigen Automaten darum im Ruhezustand. Jetzt war eh schon alles egal, der zeitliche Ablaufplan dahin und so reihten wir uns alle brav müde wartend in die Schlange vor dem kleinen Schalter ein, wo ein jeder sein Ticket gegen erfolgreiche Kartenzahlung vom glücklicherweise deutschsprachigen Bahnangestellten in die Hand gedrückt bekamen.

Nach dieser weiteren Verzögerung also fuhren wir mit einer Art S-Bahn aus dem Randbezirk in Richtung Appartements, welche wir nach einer Dreiviertelstunde erreichten. Ein kleiner Lichtblick war die Lage: unweit des Plaza Mayor, der Mitte Madrids und Ausgangspunkt zu allen Straßen und Geschäften fanden wir uns vor dem liebevoll sanierten Haus mit spanischen Fensterläden in einer kleinen Seitengasse wieder.

Nachdem die Zimmeraufteilung nochmal eine weitere Stunde Zeit in Anspruch genommen hat konnten wir diese endlich betreten. Nach diesem anstrengenden Tag haben wir uns gemeinschaftlich gegen das  eigentlich geplante nette zusammensitzen im nahegelgelegenen Park entschieden.

Tag 5: Tapas & Co.

Nach einer dringend benötigten und ruhigen Nacht,fühlten wir uns wieder bereit, ein bisschen Spanien aufzunehmen.

So machten wir uns auf zu unserer zweiten Hotelbesichtigung im „OnlyYou – Boutiquehotel“. Auch hier ging bei der Kommunikation scheinbar nicht alles glatt: die nette Dame, die uns umherführen sollte, war ziemlich geschockt, als sich auf einmal 24 Personen im Eingangsbereich des kleinen Hauses tummelten.
Ihre Professionalität jedoch ließ es zu, dass sie uns in kleinen Gruppen durch‘s Haus führte und die Zimmer zeigte. Das kleine, ganz spezielle Hotelbeeindruckte uns mit  einzigartigen Zimmern und tollen, gemütlichen und sehr geschmackvoll eingerichteten öffentlichen Bereichen wie Restaurants, Bibliothek, Aufenthaltsraum und der Bar. Obwohl oder gerade weil es in seinem Stil im kompletten Gegensatz zum „W-Hotel“ in Barcelona steht, hat es uns sehr gefallen. Die Atmosphäre war angenehm, ruhig, luxuriös und abseits vom Massentourismus kann man sich einfach viel besser entspannen.

Nach der Führung wurden wir zu einer Rallye in Gruppen aufgeteilt und erkundeten mit dem jeweilig Zuständigen aus der Madrid-Gruppe die Stadt. Durch Vorträge und Abschätzen beantworteten wir einen Fragebogen, der nachher auf dem Plaza Mayor ausgewertet wurde.
In der kleinen Gruppe war es sehr angenehm, Höhepunkte Madrids wie den Königspalast, den Platz Fuente de Cibeles mit der Stadtverwaltung, den Triumpfbogen Puerta del Alcala, den Retiro Park mit den ehemaligen Schlossgärten, das Museumsdreieck, den Null-Kilometerstein und natürlich den Plaza Mayor selbst mit der Statue König Philips III kennenzulernen.

Den Rest des Tages nutzten wir zum ausgiebigen Shopping – natürlich nur, um den Zuhausegebliebenen ein nettes Mitbringsel zu besorgen.Am Abend trafen wir uns in einer kleinen Gruppe, um endlich einmal echte Tapas zu verkosten.
Abseits des Touristenrummels wurden wir in einer kleinen Seitengasse fündig: Zu frischen Oliven, den berühmten Patatas Bravas, lockerem Brot und eingelegten Paprika genossen wir eine Sangria, wie wir sie noch nie getrunken hatten: frisch in der Glaskaraffe, angerichtet mit Minze, Zimt und Eiswürfeln. So ließen wir in der lauen Abendluft den Tag mit all seinen neuen Eindrücken ausklingen.

Tag 6: zwischen Palmen und Tempeln

Da war er: unser letzter Tag in Spanien! Und der damit wohl exotischste der Woche.

Anfangen hat er mit der berühmten Atocha-Station, einem der zwei Fernbahnhöfe Madrids, im Zentrum der Stadt und unweit des berühmten Museo del Prado. Mit seiner gusseisernen und gläsernen Dachkonstruktion schon von außen beeindruckend genug, erwartete uns im Inneren der tropische Palmengarten mitsamt Schildkröten und Restaurant.

Auch unsere nächste Station, der auf einer Anhöhe gelegene Debod-Tempel (gratis Ausblick auf einen Teil der Stadt! Ideal für das ein oder andere Selfie 😉, hinterließ einen nicht minder exotischen Eindruck, kommt er ursprünglich doch aus Ägypten und steht heute hier, mitten in der spanischen Großstadt. Der Tempel ist ein ganz bescheidenes Dankeschön der Ägypter für die Hilfe Spaniens bei der Rettung des Tempels von Abu Simbel 1968.
Bis zum frühen Nachmittag lässt er sich kostenfrei besichtigen, allerdings ist aufgrund der geringen Größe mit Wartezeiten von bis zu einer Stunde zu rechnen.

Die letzten Stunden Spanien wollten wir mit einem gemeinsamen Essen feiern: nach anfänglichen Herumirrens (gar nicht so leicht, ein Restaurant mit Platz für 24 Leute zu finden!) und dem freundlichen Angebot einer überteuerten Pizzeria, wir seien willkommen, wenn wir alle das gleiche Gericht bestellten, fanden wir uns schließlich in einem kleinen schmalen spanischen Restaurant wieder. Trotz der geringen Größe war es hier nicht unmöglich, dass alle bestellten, was ihnen zusagte, und so stießen wir mit einem frischen Mojito auf den tollen Abend und unsere abenteuerliche Reise an – ¡Salud!