Amsterdam
Montag, 31.8.15
Nach dem Einchecken im Hostel wurde am späten Nachmittag bei Regenwetter erst einmal die Stadt mit einer Grachtenfahrt durch die Kanäle Amsterdams erkundet. Per Kopfhörer konnte man sich dabei über die Geschichte der Stadt informieren.
Nach der Fahrt hatten alle Schüler die Gelegenheit, die Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden. Viele trafen sich trotz des Regens, der zum Glück etwas nachließ, auf dem Rembrandtplein – einem zentralen Platz mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Bars.
(Fotos und Text: Friedericke G.)
Rotterdam
Dienstag, 01.09.2015
Am Dienstag stand ein Besuch des „Futureland“ in Rotterdam auf dem Plan. Dieses Besucherzentrum zeigt einen Einblick über die Erstehung und Zukunft des neuen Hafengebietes von Rotterdam – die Maasvlakte 2:
„Seit dem 01. September 2008 wachsen die Niederlande, denn die Maasvlakte 2 steigt aus dem Meer empor. Im neuen Rotterdamer Hafen erwartet Sie FutureLand, das interaktive Infozentrum der Maasvlakte 2. FutureLand lädt Land- und Wasserratten, Hafenfreunde und Gamer, Familien und Gruppen gleichermaßen ein. Schauen Sie sich die Maasvlakte 2 aus der Luft an, wie sie 2033 aussehen wird […]“
Die Hafenrundfahrt am Nachmittag führte uns durch die „Maasvlakte 2“, die weiter westlich in die Nordsee gebaute Rotterdamer Hafenerweiterung.
Die Neulandgewinnung von etwa 2000 Hektar wurde durch Aufspülung erreicht und ist seit Oktober 2014 im Teilbetrieb. So gibt es im Hafenbereich der „Maasvlakte 2“ zwei neue Containerterminals: zum Einen das Rotterdam World Gateway und das APM Terminal, die Eröffnung des automatisierten Terminals erfolgte im Februar 2015. Beide Terminals besitzen zusammen eine Kapazität von 5 Millionen TEU und sind für Schiffe mit bis zu 20m Tiefgang ausgelegt.
Nach dem Ablegen des Schiffes fuhren wir zunächst zu drei auf Reede liegenden Öltankern, einem Capesize- und zwei Panamaxschiffen. Die Panamax-Schiffe befanden sich dabei je back- und steuerbord längsseits und übernahmen die Ladung zum Weitertransport. Weitergehend bekamen wir noch das größte Schiff der Welt (nach Bruttoraumzahl und Breite) zusehen: Die MV „Pioneering Spirit“ (ex MV „Pieter Schelte“). Dieses Arbeitsschiff wird hauptsächlich für die Installation und Demontage von sehr großen Bauteilen in der Offshore-Industrie eingesetzt und besitzt eine Hubkapazität von beeindruckenden 48‘000 Tonnen. Im Anschluss konnten wir noch die Containerterminals, sowie zwei 19‘000 TEU Schiffe aus nächster Nähe besichtigen, bis es wieder zur Anlegestelle zurückging.
Obwohl wir nur einen vergleichsweise kleinen Teil des Rotterdamer Hafens zu Gesicht bekamen, vermittelte die Hafenrundfahrt uns die anderen Dimensionen und bot ein gutes und konträres Bild im Vergleich zum Hamburger Hafen.
(Autoren: Nils J. und Tillmann M.)
Antwerpen
Mittwoch, 02.09.2015
Ein aufregender Tag, der zweifelsohne als Höhepunkt dieser gemeinsamen Reiseunternehmung bezeichnet werden darf. Nicht. Doch als wir morgens in aller Herrgottsfrühe in den Bus kletterten – merklich gezeichnet von einer kurzen und einer noch kürzeren Nacht und entsprechend tief hängenden Augenringen – ahnten wir von unserem Glück noch nichts. Im Gegenteil, wir ahnten böses. Beginnend mit einem viel zu fröhlichem „Morgen!“ des Busfahrers über die Lautsprecher des Busses und im Anschluss ansetzenden Sägegeräuschen, die sich stets gegenseitig zu übertreffen schienen, rollte unser Bus über die Amsterdamer Straßen gen Belgien.
Angekommen im Hafenzentrum Lillo, machte sich unser Hafenführer bekannt. Geschmückt mit einem weisen, weißen Vollbart schaute er in unsere müden Gesichter. Ohne seine Gedanken gelesen zu haben, konnte man doch erahnen, dass er sich einen innerlichen Schmunzler wohl nicht verkneifen konnte. Entgegen aller Vernunft schien er es wohl dennoch für richtig zu halten, uns durch den Hafen zu führen und uns mal auf Englisch, mal auf Deutsch mit seinem schier unendlichem Fachwissen zu bereichern. Eingepackt in Schutzhelm, Warnwesten und Schuhüberziehern machten seine treuen Gefolgen also den gesamten Antwerpener Hafen unsicher und marschierten am frühen Abend mit schweren Köpfen (schwer des Wissens) und auch sonst allen Gliedmaßen ins Hostel ein. Doch wer nun denkt, dass sich angehende Schifffahrtskaufleute nach einem so anstrengenden Tag in die Koje schleichen, der irrt sich gewaltig. Besonders harte Ausführungen dieser Spezies suchten sogar noch den absoluten Kick, indem sie den Belgiern von hinten in die Autos liefen. Nachdem man sich bei den zum Glück nicht nachtragenden Belgiern pflichtbewusst entschuldigt hatte, kümmerte man sich nun endlich um die knurrenden Mägen im idyllischen Antwerpen. Es folgte eine Jazz-Veranstaltung unter dem Schein der Laternen. Schwärmerisch der Tanzmusik und nicht zuletzt auch der den Abend begleitenden Kaltgetränken sangen wir in den Geburtstag eines besonders bärigen Reisegefährtens und fanden dabei sogar internationale Unterstützung. Nicht zuletzt sind wir uns als deutsche Reisende auch der Aufgabe der Völkerverständigung bewusst. Nachdem nun auch der zweiten Lehrkraft sorgsam ein paar (dringend nötige und längst überfällige) Stunden Schlaf erlassen wurde, trudelten auch die Lernkräfte nach und nach in die Schlafsäle.
Gute Nacht, Antwerpen, ich glaube wir haben es uns verdient!
(Autor: Chris N.)
Heimreise, Antwerpen – Hamburg
Donnerstag, 03.9.2015
S 14/1 mit den Klassenlehrern Sönke Müller und Esther Foellmer