Tag 1: Anreise
von Marvin, Elisa und Philippe
Montag, der 16.09.2013
Um 8:30 traf sich die Klasse S12/21 an der Hauptfeuerwache Berliner Tor, um die erste gemeinsame Klassenfahrt nach Rotterdam anzutreten. Die Stimmung war prächtig und alle freuten sich auf die Reise. Sogar Herr Winkler konnte es trotz 14 minütiger Verspätung doch noch zeitlich einrichten. Aufgrund der Lenkzeitvorgaben des Busfahrers wurde an der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden eine 45 minütige Pause eingelegt. Die Fahrt dauerte auf Grund eines Staus jedoch etwas länger, als anfänglich geplant und wir erreichten unser Ziel erst gegen 16:30 Uhr. Von der überaus modernen Architektur des Hostels „Stayokay“ war der Großteil der Klasse sehr angetan und voller Hoffnung (alle hofften), dass nun auch die Ausstattung keine Wünsche offen ließ.
Zur großen Erleichterung aller waren die Räumlichkeiten sehr gepflegt und jeder hatte nun die Möglichkeit, sich in den Mehrbett Zimmern erst einmal einzurichten. Einige nutzten die Freizeit zwischen Ankunft und Abendessen, um sich in dem nahegelegenen Einkaufsmarkt noch mit Essen und Trinken zu versorgen. Um 18 Uhr traf sich die ganze Klasse zum Buffetessen im Essenssaal, um gemeinsam zu Abend zu essen. Zur Auswahl standen zwei verschiedene Suppen, Fleisch mit Kartoffeln und Salate. Nach dem Essen ging es auf eine kleine Erkundungstour durch Rotterdam, wobei Sina Steinfurt sich als Reiseführer hervortat und mit einer Handvoll Informationen punkten konnte. Leider stoppte das schlechte Wetter den Rundgang recht frühzeitig und alle suchten Unterschlupf in einer kleinen Kneipe, um dort den Tag bei einem Glas Cola ausklingen zu lassen.
Europoort: EBS-European Bulk Service Rotterdam
von Christian und Nathalie
Dienstag, der 17.09.2013
Am zweiten Tag unserer Klassenreise fuhren wir mit unserem Bus Richtung Europoort im Rotterdamer Hafen, um dort EBS (European Bulk Service Rotterdam) zu besichtigen. Hier wurden wir freundlich mit warmen Getränken empfangen und uns wurde zuallererst eine Präsentation über das Unternehmen vorgetragen. Dabei erfuhren wir die wichtigsten Informationen rund um EBS und den Hafen:
Seit 1887 ist EBS als Terminalbetreiber im Rotterdamer Hafen tätig und verfügt über zwei Terminals, an strategisch gut liegenden Standorten im Hafen. Den EBS Europoort – und EBS Laurenshaven Terminal. Hauptsächlich werden hier Kohle, Sojabohnen und Getreide umgeschlagen. Auf dem Gelände des EBS Europoort Terminals gibt es Silos mit einer Kapazität mit bis zu 90.000t, drei Landkränen und insgesamt vier Schwimmkränen, die bis zu 36t Ladung anheben können. Folgende Dienstleistungen, wie Transshipments, die Lagerung von Getreide bzw. Kohle und Wiegeservice, werden außerdem von EBS angeboten. Eine weitere Besonderheit ist die automatische LKW Verladungsstation, die im 24-Stunden Einsatz ist.
Der Hafen in Rotterdam ist Europas größter Hafen und ist mit seinem Tiefwasserzugang (18m), den hervorragenden Hinterlandanbindungen und dem 24-Stunden Betrieb perfekt ausgestattet und erklärt somit auch einen Teil seines Erfolges.
Nach dem Vortrag wurden wir in zwei Gruppen geteilt. Wir hatten die Möglichkeit mit einem kleinen Motorboot das Terminal vom Wasser aus zu besichtigen. Wir kamen somit hautnah an Bulker heran und konnten den Ladeprozess genau beobachten. Danach haben wir den Lagerturm mit dem Silo besichtigt. Nach einem kurzen Blick in den Steuer- und Kontrollraum öffnete ein Mitarbeiter die Luke zu einem der bis zu 15 m hohen Zellen. Das EBS Europoort Terminal hat insgesamt 64 Zellen mit einem Fassungsvermögen von je 2200mt, 1800mt oder 480mt. Zum Abschluss durften wir auf den 78m hohen Turm, von welchem wir einen tollen Blick auf den gesamten Rotterdamer Hafen hatten.
Grachtenfahrt in Amsterdam
von Alena und Finja
Während der Grachtenfahrt durch Amsterdam erhält man eine Vielzahl interessanter Einblicke und Eindrücke vom Aufbau der Stadt. Man durchfährt neben vielen kleineren Grachten auch die vier wichtigsten und größten: den Prinsengracht, den Herengracht, den Keizersgracht und den Singel. Zusammen sind diese Grachten (zu Deutsch „Kanäle“) circa 10 km lang. Das Gesamtausmaß aller Grachten beläuft sich auf rund 80 km. Im Durchschnitt sind diese ungefähr 2,40 Meter tief.
Im Verlauf einer Grachtenfahrt durch Amsterdam fällt auf, dass die Kanäle von Wohnhäusern flankiert sind, welche schon sehr alt und auffallend schmal sind. Diese Bauart lässt sich dadurch erklären, dass früher die Steuern eines Hauses, welches an einem Kanal gebaut wurde, nach seiner Breite bemessen wurde. Das hängt damit zusammen, dass die Grachten die Haupttransportwege für Menschen und Güter waren. Die Dächer zeigen verschiedene Arten von Giebeln und an fast alle Häusern sind noch die Winden zusehen, an denen früher mit dem Flaschenzug Waren befördert wurden. Diese Beförderung war und ist am effizientesten, da diese Häuser so schmal sind, dass größere Mengen nicht über das Treppenhaus transportiert werden konnten. Heute werden diese Winden immer noch bei Umzügen genutzt, weil große Möbelstücke genauso wie die Waren früher besser verfrachtet werden können. Alle diese Häuser waren früher von Handelsfamilien bewohnt und insgesamt wurde Amsterdam durch den Handel sehr geprägt. Heute leben dort viele verschieden Menschen aus vielen verschiedenen Bevölkerungsschichten.
Während der Grachtenfahrt ist ebenfalls das Haus zu sehen, in dem sich Anne Frank damals mit ihrer Familie lange Zeit versteckte, bis sie letztendlich doch gefunden wurden.
Entlang der Grachten liegen viele kleinere und auch größere Boote, welche den Eigentümern eine schnelle, bequeme Fortbewegung ermöglichen. Außerdem liegen dicht an dicht vertäut sehr viele Hausboote, auf denen die Bewohner das ganze Jahr fest wohnen. Auf den Terrassen stehen viele Blumen, Pflanzen und Stühle, welche ein ansehnliches Gesamtbild formen. Während der Grachtenfahrt erfährt man, dass die Stadt Amsterdam keine neuen Liegeplätze mehr für Hausboote anbietet. Ein Hausboot kann man also nur noch erben oder abkaufen. Ein neues darf man nicht mehr entlang der Grachten festmachen.
Eine Grachtenfahrt ist auf jeden Fall lohnenswert, da man auf keinem anderen Weg so viel von der Stadt zu sehen bekommt und Eindrücke von den unterschiedlichen Stadtteilen sammeln kann.
Stadtbesichtigung Amsterdam
von Alena und Finja
Bei unserem Rundgang durch die Stadt haben wir das ein oder andere imposante Gebäude entdecken können. Zum einen haben wir den wirklich beeindruckenden Königspalast gesehen, welche früher als Rathaus von Amsterdam diente. Heute können Besucher sich das Innere des Palastes ansehen, wenn die Königsfamilie ihn nicht gerade selber bewohnt, was auch von Zeit zu Zeit vorkommt.
Ebenfalls haben wir das Rotlichtviertel von Amsterdam gesehen, welches eines der ältesten der Welt ist. Schon tagsüber laufen Unmengen von Touristen hindurch.
Auch den Vondelpark haben wir kurz besucht. Er ist so etwas wie der Central Park von Amsterdam und zieht vor allem bei gutem Wetter viele Menschen an. Während unseres Besuches regnete es leider, sodass der Park ziemlich leer war.
Amsterdam bietet natürlich wie jede größere Stadt ein großes Angebot an Einkaufsmöglichkeiten. Neben den uns auch aus Deutschland bekannten Geschäften, gibt es natürlich auch Läden mit einer unwahrscheinlich großen Auswahl an Käsesorten. Diese war ziemlich beeindruckend und ebenfalls ein interessantes Erlebnis für den Gaumen, da man natürlich die unterschiedlichen Käsesorten probieren durfte. Fazit: Amsterdam ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Tag 3: Independent Maritime Terminal (IMT)
Mittwoch, der 18.09.2013
von Nicolò
Am Terminal wurden wir freundlich von Frank Huygen empfangen. Frank Huygen ist schon sehr lange Manager des Independent Maritime Terminals in Antwerpen. Der Terminal gehört zu 50% der Peter Döhle Schifffahrts KG und zu 50% Herrn Dr. Edler aus Hamburg. Der Terminal bietet Platz für drei Schiffe, welche von zwei festen und einem mobilen Kran bedient werden. Grundsätzlich legen hier Schiffe von Dr. Edler und der PD KG an. Aber genauso werden auch die Schiffe dritter Parteien abgefertigt. Sowohl das Lasching, als auch das Verankern an der Kaimauer wird von anderen Unternehmen übernommen. Der Terminal wird von 20 festen Mitarbeitern im Büro geführt. Je nach Auslastung sind allerdings regelmäßig zwischen 40 bis 90 Mitarbeiter im Terminal. Mit 167.000 m² Platz und einer Kapazität von 100.000 TEU ist der IMT bei weitem der kleinste Terminal in Antwerpen, da andere Terminals über mindestens doppelt so viel Kapazität verfügen.
Um seinen Kunden einen möglichst umfangreichen Service zu bieten, wird eine eigene Barge eingesetzt, um auch die Binnenschifffahrt mit den Hauptzielen von Duisburg, Emmrich und die ganze Rhein-Range, zu bedienen. Diese Barge tritt diese Reise einmal pro Woche an. Zu einem erweitertem Service führt außerdem das anbieten von „stripping“ und „strapping“ der Container im Terminal für die Kunden. Im Terminal werden 600-800 Container pro Monat gestrapped oder gestripped, was für einen Terminal dieser Größe sehr viel ist.
Nach dieser Einführung zeigte Herr Huygen uns den Vorgang der Lagerung eines Containers, indem er uns dabei über das gesamte Terminal führte. Die Container, die eingehen, werden generell über Zug oder LKW angeliefert, wobei die Schiene fast nicht genutzt wird. Wenn ein Container per LKW gebracht wird, passiert dieser als erstes den Eingang. Am Eingang wird der Container einem Security-Check unterzogen. Dieser Check involviert den „Alpha Securtity Pass“, das Durchlaufen des Radiation Portals und die Begutachtung von Zustand und Seal des Containers. Im Radiation Portal wird der Container auf radioaktive Substanzen kontrolliert. Dies ist eine Regelung aus Amerika und durch den 9.11. durchgesetzt wurde. Der Zustand und das Seal der Containers werden begutachtet, um den Verantwortlichen im Falle von Claims sofort ermitteln zu können.
Wenn der Container den Eingang erfolgreich passiert hat, geht der Fahrer in das Büro und erhält dort seine Stellplatz Informationen.
Anschließend bringt der Fahrer den Container per LKW an den genannten Stellplatz. Dort wird der Container dann von einem Reachstacker/Portalhubwagen „einsortiert“.
Während wir das Terminal beschritten, erklärte uns Herr Huygen wie das Lager strukturiert ist. Es gibt eine „Empty-Container-Area“ und außerdem eine Fläche auf der die vollen Container stehen. Darüber hinaus verfügt der Terminal über ein Lagerhaus mit einer Fläche von 8.000 m². Die vollen Container werden in Kainähe aufgestellt, die leeren dahinter, damit sie gegen Wind geschützt sind. Damit keine Container beschädigt werden, werden leere Container höchstens 4-5 Lagen hoch gestapelt und volle Container maximal 3 Lagen. Der Terminal verfügt zum sogenannten „yard-planning“, der Sortierung der Conatiner, eine neue Software. Generell wird hierbei auf Reise, Gewicht, Größe und DG-Klassen geachtet.
Im Lagerhaus erklärte Herr Huygen, dass es sich hier um ein typisches „Transfer-Warehouse“ handelt. Dies sehe man an den hohen und breiten Eingängen. Diese ermöglichen es den Reachstackern (welche alle Container Bewegungen im Terminal ausführen, da dies schneller ist) mit jeder Art von Containern das Lagerhaus zu befahren. Außerdem werden Container nicht länger als 7 bis maximal 10 Tage eingelagert.
Das meist umgeschlagene Gut auf diesem Terminal sind Stahlrollen/Steelcoils. Diese haben einen hohen Wert von circa 100.000 Dollar. Mit viel Holz und Aufwand wurden diese, 4 an der Zahl, in einen Container gestaut. Dies verursachte enorme Holz kosten. Deshalb, erklärt Herr Huygen stolz, hat ICL den Coil-Tainer erfunden. Der Coil-Tainer ist ein Stahlgestell auf Rollen welches eine Runde Form auf sich trägt. Auf dieser Runden Form kann man einfach und sicher Steelcoils befestigen. Dies spart viele kosten und außerdem viel Aufwand. Der in China produzierte Coil-Tainer hat sich bereits soweit durchgesetzt, dass ICL 700 Exemplare besitzt und dass es Weltweit um die 4000 Coil-Tainer gibt.
Nach der Besichtigung des Lagerhauses führte Herr Huygen uns durch das Büro, indem auch letzte Fragen geklärt wurden. Nachdem unsere Klasse verabschiedet wurde, rollten wir wieder zurück Richtung Rotterdam.
Rotterdam Hafentour
von Philipp W.
Am Nachmittag des 18.09.2013, stand eine Tour über den Hafen von Rotterdam, bzw. im Speziellen eine Tour über den neuen Hafenteil Maasvlaakte 2 auf dem Programm. Hierzu hatten wir uns extra einen Guide gemietet, welcher bereits im Hostel auf uns wartete, als wir uns um 14:30 in der Lobby trafen. Von dort aus startete unsere Tour mit unserem Reisebus zum Hafen in der Innenstadt von Rotterdam mit seinen 600.000 Einwohnern. An dieser Stelle bekamen wir schon erste Infos über die Bauwerke bis wir nach ca 45 Minuten im Hafen ankamen. Dort fuhren wir zuerst an den unzähligen Bulk und Ölterminals sowie 5 großen Raffinerien vorbei, bis wir an den Containerterminals angelangten.
Zuerst fuhren wir auf das Terminal ECT (Europe Container Terminal), auf welchem nur noch sehr wenige Menschen arbeiten. An diesem Terminal läuft alles über sogenannte AGVs (Automatic Guided Vehicles), welche komplett ohne einwirken eines Menschen über das Terminal huschen. Dies funktioniert über Sensoren im Boden, welche bestimmte Fahrbahnen vorgeben. Es gibt verschiedene Fahrbahnen, bei denen immer alle 2 Meter ein Sensor im Boden eingelassen ist, welcher die AGVs über das Terminal manövrieren kann. Sie transportieren Container aus dem vorgesehenen Containerlager an den Kran, welcher das Schiff dann belädt. Die Containerdepots werden von automatischen Kränen organisiert, welche ebenfalls ohne menschliche Einwirkung operieren. Die Container gelangen über LKW an bzw. auf das Terminal und werden mit Vancarrier von dem LKW herunter gehoben. Diese Hubwagen fahren genau über den Anhänger mit dem Container und heben diesen dann einfach an und fahren über das Containerdepot zu der Stelle, wo der Container bis zu seiner Verladung auf ein Schiff gelagert werden soll. Von dort nimmt ihn dann wieder der automatische Kran auf und staut den Container an der vorgesehenen Reihe des Depots. Aber auch Container welche bereits mit einem Schiff in den Hafen von Rotterdam gebracht wurden werden über LKWs weiter transportiert. In diesem Falle bringt der automatische Kran den Container an eine Stelle, von welcher der Vancarrier diesen dann abholen und auf den LKW stauen kann.
Von hier aus ging es zu dem Informationshaus über den Hafen Maasvlaakte 2, welcher sich momentan im Bau befindet. Hier konnte man anhand von Schaubildern, Fotos und Animationen miterleben, wie der Hafen in den vergangenen Jahren gewachsen ist und wie weit er noch in der Zukunft wachsen soll. Man konnte auch durch fest installierte Ferngläser den Bau des neuen Maersk Terminals verfolgen und sehen, wie zum Beispiel die neuen Containerbrücken aufgebaut wurden. Es standen sogar schon ein paar fertige AGVs in Maersk blau auf dem Gelände des Terminals.
Die Terminals des Maasvlaakte 2 wurden alle samt künstlich aus Schlamm aus dem Meer aufgeschüttet. Hierzu wurde aus einem 12 Kilometer entfernten Punkt in der Nordsee Tag und Nacht Schlick gesaugt und an genau der Stelle wieder abgelassen, wo die neuen Terminals entstehen sollten. Dabei wurde auch archäologisch interessante Teile wie zum Beispiel Teile eines Mammuts, sowie alte Fliegerkanonen und Zähne eines weißen Hais gefunden.
Insgesamt kann man sagen, dass sich der Hafen in einem riesigen Wachstum befindet, um noch eine wichtigere Rolle in der Weltwirtschaft einnehmen zu können.
Tag 4: Geführte Bustour über das Hafengelände durch Mitarbeiter des GIDS Hafenzentrums
von Malina, Sina, Roxanne und Sarah
Donnerstag, der 19.09.2013
Der Hafen von Antwerpen hat eine beeindruckende Fläche von rund 13.000 Hektar, von denen alleine 600 Hektar als Lagerfläche dienen. Er ist somit fast doppelt so groß wie der Hamburger Hafen mit nur 7.200 Hektar und sogar größer als der 80 Kilometer entfernte Rotterdamer Hafen mit 10.500 Hektar. Jährlich werden 4,5 Mio. TEU umgeschlagen und 15.000 Schiffe laufen den Hafen an.
Mit einem Tiefgang von ca. 16 Metern können bis zu 160.000 Tonnen abgeladene Massengutschiffe (Capesizer) sowie 18.000 TEU-Schiffe den Hafen problemlos anlaufen. Ein großer Teil des Hafens entstand durch Napoléon Bonapartes geplanten Angriff auf England, da sich Antwerpen dafür als ein strategisch günstiger Standort erwies. Heutzutage bietet der Hafen durch die Anbindung an den Rhein und die zentrale Lage in Europa eine Vielfalt an Transportmöglichkeiten. Er weist gute Pipeline-, Straßen-, Bahn-, Binnenschiff- und Küstenschiffanbindungen auf. Täglich verlassen 250 Züge den Hafen und fast 70% der umgeschlagenen Container werden auf Binnenschiffen nach Deutschland weitertransportiert. Die längste Zugverbindung ist ca. 11.000 Kilometern lang und reicht bis nach Chongqing in Zentralchina.
Aufgrund der vorherrschenden Gezeiten und einem Tidenhub von 5-6 Metern ist Antwerpen ein Schleusenhafen. Direkt am Hafeneingang gibt es eine Schleuse, die 500 Meter lang, 16 Meter tief und 18 Meter breit ist. Außerdem wird momentan die größte Schleuse der Welt mit voraussichtlicher Fertigstellung in 2016 gebaut. Die Kosten für den Bau betragen in etwa 400 Millionen Euro.
Mit rund 60.000 Arbeitsplätzen direkt im Hafen und 150.000 weiteren Plätzen außerhalb ist der Hafen ein wichtiger Arbeitgeber und gilt als Ballungsraum in der Umgebung. Im Hafengebiet selber sind keine Menschen angesiedelt, sodass der Hafen als reiner Industriestandort mit großer Lagerkapazität genutzt werden kann. Dennoch haben Naturschutz und das äußere Erscheinungsbild einen hohen Stellenwert. Viele reine Naturschutzgebiete wurden mitten auf dem Hafengelände angelegt.
Die „PSA – Port of Singapore Authority“ betreibt einige Terminals und ist somit an circa 80% des gesamten Containerumschlags beteiligt. Ein anderer großer Teilhaber ist die Reederei „MSC“, die ebenfalls im Besitz mehrerer Containerterminals ist. Verschiedene Unternehmenszusammenschlüsse von Firmen aus Großbritannien sowie Japan besitzen Lager- und Logistikstandorte im Hafengebiet und schlagen dort um. Zu ihnen gehören u.a. „Tabak Natie“ (Tabak) oder „Katoen Natie“ (Plastik-Granulat)
Viele verschiedene Güter werden in Antwerpen umgeschlagen wie z.B. Kohle, Erze oder Chemie an Massengutterminals. Neben Erdöl, das per Pipeline aus Rotterdam kommt, werden auch eine Million TEU zwischen Rotterdam und Antwerpen gewechselt. Konventionelle Ladung bzw. Projektladung wie z.B. Stahl, überdimensionale Krähne oder Rohre werden am Churchill-Dock umgeschlagen, welches von „Rickmers“ betrieben wird. „Evian“ (Wasser) kommt direkt mit dem Zug aus Südfrankreich und wird dann in die verschiedensten Länder verschifft. Außerdem bietet der Hafen auch eine Möglichkeit für die Autoverschiffung am „ICO“ (International Car Operator) Terminal, welches eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der „NYK Line“ ist.
Der nach Umsatz weltweit größte Chemiekonzern „BASF“ ( Badische Anilin- & Soda-Fabrik) besitzt mit einer Fläche von circa 600 Hektar einen wichtigen Standort im Hafen von Antwerpen. Mit eigenen Containerbrücken werden die Tankcontainer auf Züge in Richtung Polen, Wien etc. verladen. Des Weiteren sind Unternehmen wie TOTAL und EXXON vorzufinden.
Stadtbesichtigung Antwerpen
von Henry und Julia
Nachdem die Rundfahrt beendet war, konnten wir die Innenstadt von Antwerpen erkunden. In Kleingruppen sind alle selbstständig unterwegs gewesen. Wir sind zum Beispiel durch das Diamantenviertel gegangen und waren erstaunt von den vielen Juwelieren, die eine große Auswahl an Schmuck anbieten. Sehenswert waren auch die vielen alten Gebäude, wie der Bahnhof.
Die Waffeln, die man frisch kaufen kann, sind natürlich ein Muss wenn man Antwerpen besucht. Leider war das Wetter nicht so gut, deshalb fiel der Aufenthalt in Antwerpen etwas kürzer aus als gedacht. Es gibt außer diesen Dinge noch viel anderes Sehenswertes in Antwerpen wie z.B. die Vielzahl an Museen und Kirchen. Speziell das Platin-Moretus-Museum, indem die älteste Papierdruckmaschine der Welt steht, ist einen Besuch wert. Das Platin-Moretus-Museum gehört zum Weltkulturerbe.
Die fünf bedeutensten Kirchen in Antwerpen sind die Liebfrauenkathedrale, Sint-Andrieskerk, Sint-Pauluskerk, Carolus Borromeuskerk und die Sint-Jacobskerk in welcher die Grabstätte von Peter Paul Rubens ist. Peter Paul Rubens war einer der wichtigsten Maler des Barock und wohnte in Antwerpen. Sein Wohnhaus ist heute noch existent und wurde nach seinem Tod in ein Museum umgewandelt.
Wer Lust auf die moderne Architektur hat der kommt in Antwerpen auch nicht zu kurz. Beispiele für den Modernismus sind das Huis Guiette, das von dem berühmten Architekten Le Corbusier entworfen wurde, die Gebäude des Institutes für tropische Medizin, der St.-Anna-Tunnel und der Schwimmbadkomplex in der Veldstraat. Falls man nach einem langen Tag etwas Entspannen möchte kann man dies in den vielen berühmten Parks von Antwerpen sehr gut tun.
Zu diesem zählen der Stadtpark, der Botanischen Garten oder der Park Spoor Noord, der auf einem alten Bahngelände errichtet wurde und in dem man auch Freizeitaktivität nachgehen kann wie Basketball oder Fußball spielen oder andere Ballsportarten.
Tag 5: Rückfahrt
von Marvin, Elisa und Philippe
Freitag, der 20.09.2013
Am letzten Tag traf sich die komplette Klasse zum Abschlussfrühstück um 7:30, da die Abfahrt für 8:30 geplant war. Trotz weitverbreiter Müdigkeit wurde diese Zeit selbstverständlich (auch) eingehalten und ohne jegliche Zwischenfälle, konnte die Fahrt in unseren „Heimathafen“ Hamburg beginnen. Es wurde nach circa 4 Stunden auch auf der Rückreise eine 45 Minütige Pause eingelegt, um die Fahrzeit des Busfahrers einzuhalten. Kurz vor Hamburg wurde ein Teil der Klasse dann an einem Rastplatz ausgesetzt, da diese dort leichter und schneller nach Hause kommen konnten. Gegen 15:30 erreichten wir Hamburg und auch dort wurden erneut mehrere Stopps eingelegt, um die Heimreise für einzelne Schülergruppen zu verkürzen.
Im Großen und Ganzen wurde die Klassenfahrt von allen Schülern als Erfolg gesehen und gar niemand wäre davon abgeneigt, diese zu wiederholen.