In der Ausbildungsvorbereitung (AV-Dual) stehen die Jugendlichen mit Ihren beruflichen Zielen im Mittelpunkt. Durch Praktika und individuell gestalteten Un­ter­richt lernen die Schülerinnen und Schüler die Arbeits- und Berufswelt kennen. Außerdem können sie unter bestimmten Voraussetzungen ihren Ersten Allgemeinen Schulabschluss (ESA) er­reichen.

Alle Schülerinnen und Schüler, die nach Ende der allgemeinbildenden Schule noch schulpflichtig sind und keine Ausbildungsstelle haben, werden in der Ausbildungsvorbereitung aufgenommen.

Junge Menschen mit speziellem Förderbedarf (geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sinnesbehinderungen, Autismus) haben die Möglichkeit, in der AV-Dual durch eine Arbeitsassistenz begleitet zu werden.

Das Ziel für Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist es, ihnen die Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt oder eine andere Anschlussperspektive zu ermöglichen. Zur filmischen Dokumentation des „ESF-Projektes dual & inklusiv“ geht es hier.

Beruflich Orientieren

Jeder Jugendliche wird bei seinem persönlichen Weg ins Berufsleben durch einen Mentor oder eine Mentorin begleitet. Durch regelmäßige Gespräche und Besuche im Praktikum unterstützen die Mentoren ihre Schülerinnen und Schüler bei ihrer beruflichen Orientierung.

Lernen in Schule und Betrieb

An drei Tagen in der Woche lernen und arbeiten die Jugendlichen in einem Praktikums­be­trieb. An den anderen beiden Tagen besuchen sie ihre Klasse an unserer Schule. Im Schulunterricht sprechen sie mit ihren Mentoren und Mitschülern über ihre Er­fah­run­gen im Praktikum und entwickeln so eine Idee ihrer beruflichen Zukunft.

Individualisiert Lernen

Die Aufgaben und Unterrichtsthemen ergeben sich dabei aus dem Praktikumsalltag und anderen aktuellen Themen. Es werden u. a. Themen aus der Berufs- und Praktikumswelt bearbeitet. Berufsorientierung und Berufsvorbereitung steht im Zentrum des Unterrichts. Die Schülerinnen und Schüler werden darin unterstützt, Erfahrungen aus den Praktika zu überdenken und daraus Ideen zu ihrer beruflichen Zukunft zu entwickeln. Die Jugendlichen erhalten auch die Möglichkeit, ­­­­Bewerbungen zu schreiben oder ­für sie passende Ausbildungs- bzw. Praktikumsstellen zu suchen. Die Mentorinnen und Mentoren bieten außerdem Theorieeinheiten zu verschiedenen Themen (z. B.  Training von Vorstellungsgesprächen oder Präsentationstechniken) an.

In den allgemeinbildenden Fächern (Sprache und Kommunikation, Berechnungen und Englisch) lernen die Schülerinnen und Schüler meist eigenverantwortlich. Es gibt an den Schultagen feste Zeitfenster, in denen sich die Jugendlichen ihre Lernschwerpunkte aussuchen. In einem Wahlpflichtkurs werden z. B. Inhalte aus Gesellschaftskunde, Naturwissenschaften oder Wirtschaftslehre aufgegriffen. Die Themen wechseln hier meist halbjährig.

Dauer der Ausbildungsvorbereitung-Dual

Die Ausbildungsvorbereitung dauert in der Regel ein Jahr und beginnt direkt nach den Sommerferien. Es ist aber auch eine Einschulung zu anderen Zeitpunkten im Schuljahr möglich. Außerdem können die Jugendlichen innerhalb des Schuljahres in eine Berufsausbildung oder weiterführende, berufsvorbereitende Maßnahmen wechseln. Durch diese Flexibilität kann auf die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen schnell reagiert werden.

Kooperationen

Die Jugendberufsagentur (JBA) bietet an der BS09 individuelle Beratungstermine an und unterstützt unsere Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach Ausbildungsplätzen und alternativen Ausbildungsmöglichkeiten. Auch mit zahlreichen Unternehmen, Bildungsträgern und Produktionsschulen findet eine enge Zusammenarbeit statt.

Ausbildungsvorbereitung für Migranten (AvM Dual)

Die Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten ist das ganztägige, duale Bildungsangebot für neu zugewanderte Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. AvM Dual ist ein zweijähriger Bildungsgang, in dem Jugendliche den ersten oder mittleren Bildungsabschluss erwerben können.

AvM Dual schließt eine integrierte Sprachförderung am betrieblichen Lernort ein. Die Jugendlichen werden die ersten Monate ausschließlich in der Schule unterrichtet. Nach dieser Eingangsphase besuchen sie drei Tage die berufsbildende Schule und zwei Tage befinden sie sich im betrieblichen Praktikum. Betriebliche Integrationsbegleiter unterstützen die Jugendlichen und Betriebe.

Der Bildungsgang hilft bei der beruflichen und sozialen Integration der Jugendlichen und soll ihnen den Übergang in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt ermöglichen.

Die schulischen Angebote in den Fächern ‚Sprache und Kommunikation‘, ‚Mathematik‘, ‚Englisch‘ und ‚Sport‘ sind mit weiteren Ganztagesangeboten und -programmen verzahnt. Die Angebote werden so gestaltet, dass sie einen wichtigen Beitrag zur Bildung, Integration und zur Zukunft dieser Jugendlichen leisten.