Am 22. März hat uns (die Klasse S 14/22) das Unternehmen Herbert C. Meyer zum Besuch nach Stade-Bützfleth eingeladen. Das Anfang der 1960er Jahre gegründete Unternehmen hat seinen Sitz direkt an der Elbe unmittelbar neben den bekannten Terminals von DOW, AOS und Buss. Herbert C. Meyer bietet Befrachtung inklusive maritimer Beratung und Hafenagentur für alle Schiffstypen an. Der Schwerpunkt ist dabei die Klarierung: Um die 500 Seeschiffe und 500 Binnenschiffe jährlich klariert das Unternehmen. Bei den Seeschiffen handelt sich um Chemiekalientanker, Gastanker, Bulkcarrier (bis zur Kamsarmax-Größe) und RoRo-Schiffe für Airbus.
Heute wird das Unternehmen von Nico und Christian Meyer, den Söhnen des Gründers, geführt. Wie wir, haben die beiden Geschäftsführer während Ihrer Ausbildung zu Schifffahrtskaufmännern die Berufsschule H18 besucht und lassen ihre Azubis ebenfalls dort unterrichten. Gerade wegen dieser Verbundenheit ist es den beiden Geschäftsführern ein besonderes Anliegen, dass wir Hamburger einen Einblick über den Hafen Stade-Bützfleth erhalten.
Und so wurden wir gegen 9 Uhr morgens herzlichst von den Gebrüdern Meyer in Empfang genommen. Im Team trifft unser Klassenlehrer Jan Schlichting auch direkt auf ehemalige Schüler. Unter anderem Philipp Borchers, der seine Ausbildung bei Herbert C. Meyer als einer der besten seines Jahrgangs 2016 abgeschlossen hat. Nach einer kleinen Erfrischung erzählt uns Nico Meyer die Gründungsgeschichte des Unternehmens. Darauf folgt ein Film über Stade, in dem die Bürgermeisterin von Stade aus dem Hubschrauber heraus stolz einen Überblick über die Infrastruktur gibt, die besonders von der Chemieindustrie und der Verarbeitung von Bauxit geprägt wird. Nachdem wir nun Grundkenntnisse über Unternehmen und Stadt haben, geht es um den für uns ganz besonders wichtigen Teil: Was macht der Klarierungsagent und was ist alles für die Ein- und Ausklarierung wichtig? Darüber halten uns Philipp Borchers und Sebastian Spark, ebenfalls Azubi und Schüler unserer Schule, eine ausführliche Präsentation. Uns wird detailliert erklärt, was der Klarierungsagent wann und wie zu tun hat. Auch auf unsere Fragen wird geduldig eingegangen.
Nicht nur das Team von Herbert C. Meyer ist vertreten. Auch Marcus Schlichting, der Geschäftsführer von Elbclearing und zugleich Vorsitzender des Seehafen Stade e.V. hat sich zu uns gesellt. Das Unternehmen sitzt im selben Gebäude. Der interne Umgang macht auf uns einen sehr familiären, freundschaftlichen Eindruck. Eine Atmosphäre in der man sich das Arbeiten besonders gut vorstellen kann.
Nach all dem lehrreichen Input lässt es sich Marcus Schlichting nicht nehmen, uns zusätzlich zu einer Schlepperfahrt einzuladen. Die Sonne scheint und gibt uns einen besonders schönen Eindruck über den Hafen. Während wir die Sonne und die Rundfahrt genießen wird das Team nicht müde uns alles über den Hafen und die Arbeit hier zu erzählen. Und wir lauschen natürlich gespannt. Gegen 12 Uhr kommen wir beeindruckt und hungrig am Land zurück.
Doch der Ausflug ist noch nicht vorbei. Zum Abschluss gibt es auf Einladung der Firma Herbert C. Meyer noch Würstchen und Kartoffelsalat in der nah gelegenen Seemannsclub „Oase“. Hier begrüßen uns Leiterin Kerstin Schefe und ihre Australian Shepherd Hündin Nala. Die Räumlichkeiten sind ausgestattet mit einem Kiosk, freien Wlan, einen Raum voller Musikinstrumente und Tischtennis. Es bietet Platz für allerlei Aktivitäten. Während wir uns das Essen schmecken lassen und Nala mit Streicheleinheiten verwöhnen, beginnt Kerstin Schefe über ihre Arbeit hier zu erzählen. Das Team der Oase besteht aus ihr, ihrer Hündin, drei weiteren Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern. In der Oase geht es nicht nur darum sich um das leibliche Wohl der Seefahrer zu sorgen, sondern als Seelsorger zu agieren. Dabei spielt besonders Hündin Nala eine besondere Rolle. Denn oftmals öffnet man sich einem Tier eher, als einem fremden Menschen. Satt und beeindruckt von all den vielen Eindrücken und der herzlichen Art unserer Gastgeber bedanken und verabschieden wir uns von allen und machen uns wieder auf die Heimreise. Kaum sitzen wir im Auto und haben den Hafen verlassen, ist der Großteil unserer Gruppe auch bereits eingeschlafen.
Bericht: Anastasia Katharina Goj, S14/22